Der Darm - Zentrum der Gesundheit
Der Darm ist nicht nur ein Verdauungsorgan, sondern schützt uns ebenfalls durch eine vielfältige Darmflora, eine intakte Darmschleimhaut und ein ausgeglichenes Immunsystem. Ein gesunder Darm ist daher der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden - körperlich und mental!
Unser Darm erfährt wenig Beachtung - wenn er ungestört seine Arbeit verrichten kann. Als größte Fläche zur Außenwelt ist er jedoch vielen Einflüssen ausgesetzt und wird z.B. bei Stress nur nachlässig mit Energie und Nährstoffen versorgt. Daher überrascht es nicht, dass er häufig aus dem Gleichgewicht gerät oder sogar chronisch erkrankt.
Es wird daher empfohlen frühzeitig etwas für die Darmgesundheit zu tun. Je stabiler die Darmbarriere ist, desto wahrscheinlicher ist ein körperliches und mentales Wohlbefinden. Ich unterstütze Sie dabei Ihren Darm bestmöglich zu stärken oder wieder zu beruhigen. Dazu gehören:
Abwechslungsreiche Ernährung
- ggf. Ernährungstagebuch
- Informationen zur gesunden Ernährung
- Tipps zur Umsetzung im Alltag
Individuelle Unverträglichkeiten meiden
- ggf. Beschwerdetagebuch
- Informationen zu Alternativen
- unnötiges Einschränken wichtiger Lebensmittel verhindern
Reduktion von Stress
- Salutogenese (Aaron Antonovsky)
- Die 7 Säulen der Resilienz
- Achtsamkeit & Dankbarkeit
Warum ist das Darmmikrobiom so wichtig?
Als Darmmikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller mikrobiellen Mitbewohner im Darm. Die Bedeutung des Darmmikrobioms für den Menschen wurde der Wissenschaft erst in den letzten Jahren in Gänze bewusst. Daher gibt es bisher wenig gesicherte Informationen über die Wirkung bestimmter Stämme. Eine Stuhlanalyse ist daher nur in ganz wenigen Fällen sinnvoll. Was in Studien aber bereits nachgewiesen werden konnte ist, dass sich ein gesundes Mikrobiom durch die Vielfalt der Bakterien und nicht durch die Anzahl dieser auszeichnet.
Was tut das Darmmikrobiom für uns?
- Körperabwehr durch Barriere als Schutzwall und die Verdrängung schädlicher Mikroorganismen
- Ernährung der Darmzellen
- Bildung verschiedener Vitamine und Fettsäuren
- Beeinflussung des Entzündungsgeschehens
Die "guten" Darmbakterien bilden zusammen mit der Schleimschicht eine Barriere, die die Darmzellen vor Krankheitserregern und Giften schützt. Es werden aber nicht nur die Darmzellen ernährt und geschützt, sondern alle Organe bis hin zum Gehirn. Dies geschieht durch die Bildung bestimmter Fettsäuren, das Training des Immunsystems und der Regulation von Entzündungen. Durch die Barriere und das Training des Immunsystem kann uns das Mikrobiom sogar vor Allergien schützen. Das überraschende aber ist, dass das Darmmikrobiom über Botenstoffe auch mit dem Gehirn kommuniziert und somit einen Einfluss auf Stimmung und Wohlbefinden hat.
Ein gestörtes Darmmikrobiom (= Dysbiose) hat daher einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Die Grundlage für die Zusammensetzung wird bereits im Säuglingsalter gelegt und hängt im weiteren Verlauf von vielen Faktoren wie z.B. der Ernährung und der Lebensweise ab.
Dennoch ist es nie zu spät sich um unsere kleinen Helfer zu kümmern. Als Dank belohnen sie uns mit guter Laune, weniger Heißhunger und schützen uns vielleicht sogar vor der ein oder anderen Erkrankung...
Reizdarmsyndrom (RDS)
= diffuse funktionelle Darmerkrankung mit wiederkehrenden Beschwerden
Ein RDS liegt vor lt.
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)
- Deutscher Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM)
wenn folgende Punkte zutreffen
- > 3 Monate anhaltende Darmbeschwerden
- i.d.R. Veränderungen des Stuhlgangs
- Beschwerden sind Grund dafür, dass Hilfe gesucht wird
- Lebensqualität ist relevant beeinträchtigt
- keine anderen Erkrankungen, die diese Symptome hervorrufen (Ausschlussdiagnose!)
Über die Ursachen ist bisher wenig bekannt!
Mögliche Ursachen sind:
- Störung der Bakterienflora im Dickdarm ( = Dysbiose)
- genetische Vorbelastung + falsche Ernährungsgewohnheiten + (psychischer) Stress
- vorangegangene Darminfektion inkl. Reisedurchfall
Formen/Symptome des RDS
RDS-D: Durchfall (diarrhoedominantes Reizdarmsyndrom)
RDS-O: Verstopfung (obstipationsdominantes Reizdarmsyndrom)
RDS-S: Schmerzen (schmerzdominantes Reizdarmsyndrom)
RDS-M: Kombination mehrerer Formen (Mischtyp)
Therapie des RDS
- Ernährungstherapie
- Stressbewältigungsmaßnahmen
- medikamentöse Therapie der Symptome
Intoleranzen
Laktoseintoleranz = gestörter Abbau von Laktose (Milchzucker)
Fruktosemalabsorption = gestörte Resorption der Fruktose (Fruchtzucker)
Mögliche Ursachen
- unzureichenden Bildung und/oder Aktivität des Enzyms Lactase (Laktose)
- Störung des Transportsystems GLUT-5 (Fruktose)
- Erkrankungen des Darms
- Therapien (z.B. Strahlentherapie bei Krebs)
- Noxen (z.B. chronischer Alkoholmissbrauch, Parasiten)
Symptome (abhängig von Zusammensetzung des Darmmikrobioms)
- Blähungen, Bauchschmerzen
- Durchfälle
- Übelkeit, Erbrechen
Therapie
- Ernährungstherapie
- ggf. Gabe von Enzymen (Laktose)
Wussten Sie eigentlich, dass...
- der Dickdarm das größtes Immunsystem des menschlichen Körpers ist?
- im Darm bis zu 1,5 kg Bakterien- und Pilze leben?
- 90 % der Informationen zwischen Darm und Gehirn vom Darm ausgehen?